Barbara Lemelsen

Die Zeit als Ganzes, als Gesamtheit der Bewegung im Universum,
ist der Vogel, der gleitet und ständig seinen Kreis vergrößert. Gilles Deleuze

Reinhard Olschanski
zu Barbara Lemelsen: Die Welle – Zeit und Wiederholung, 1999

»Barbara Lemelsens Fotoinstallation ›Die Welle – Zeit und Wiederholung‹ lädt ein zu einer Reflexion über die Zeit, ohne dass sie der bildenden Kunst die Aufgaben der philosophischen Essayistik unterschiebt. Am Anfang steht auch bei dieser Arbeit das Sehen oder besser ein Gewahrwerden, eine sinnlich-räumliche Erfahrung, die Anmutung des Objekts, die überspringt auf die kulturhistorisch informierte Physiologie.

Die Begriffe gruppieren sich erst in der Folge als Übersetzung und Parallelkonstruktion, als eine Annäherung, die ihren Gegenstand doch nie ausschöpfen kann. Das erste Sehen, das noch nicht weiter aufgeschlüsselte Totum des sinnlichen Eindrucks, scheint bei Barabara Lemelsens Arbeit von besonderer Bedeutung zu sein. Der Betrachter gerät in den Einzugsbereich einer sich auflösenden Kontur, aber auch an Elemente der Widerständigkeit, an ein Regelmaß und ein sich Entziehendes, die den Betrachter noch vor dem zergliedernden Blick für das Vorgefundene einnehmen.«

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Klaus von Saalfeld
Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung, Hofgut Reinheim, 2005

»... erst recht über das eigentlich unfassbare Begreifen von ZEIT werden Barbara Lemelsens Arbeiten langzeitig anregen, denn sie sprechen tiefgründig unvergängliche Themen, Archetypisches, Urelementares an.

Mein Anliegen ist dabei, mehr mit dem Blick des Bildgestalters als dem Assoziativblick des literarisch-philosophisch-kunsthistorisch einzuordnenden Betrachters an solche Aufgabe zu gehen, manchmal dabei allerdings die fließenden Übergänge in Kauf nehmend.

Barbara Lemelsens sehr eigene Werke möchten ›den Kontakt zu den inneren Bildern finden.‹

Wer diesen Kontakt für sich wirksam erfährt, gerät – je nach Einsicht – ans Ende oder an sich wiederholende Neu-Anfänge. Der Neu-Anfang, scheint mir, ist eher ihr Weg.

Ein starker Leitgedanke ist für die Künstlerin, die dinglich vorgefundene Welt fotografisch-experimentell zu verwandeln. Das geht in vielerlei Richtung vor sich.

Es geht Barbara Lemelsen um Strukturen, d.h. unterschiedliche Ganzheiten, deren Teilelemente für das Ganze zu sprechen geeignet sind.«

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